„Webbasierte Achtsamkeits- und Skills-basierte Belastungsreduktion für Patientinnen und Patienten mit Krebs: Eine multizentrische, randomisierte, kontrollierte Interventionsstudie (Reduct)“

Viele Patientinnen und Patienten mit Krebs leiden unter schweren psychischen Belastungen. Hier greift der psychoonkologische Dienst der Kliniken, der alle Betroffenen vor Ort betreut, wenn sie das wünschen. Doch manchmal bestehen für Betroffene Barrieren: Etwa auf dem Land ist es oft sehr schwierig, zeitnah in Kontakt mit Psychologen oder Krebsberatungsstellen zu kommen.

Internetbasierte Versorgungsangebote zur Förderung der psychischen Gesundheit (E-Mental-Health-Ansätze) versuchen diese Barrieren und begrenzten Versorgungsangebote zu überwinden. Genau hier setzt die Reduct Studie an: Sie bietet eine digitale psychoonkologische Intervention an, das sogenannte Make-It-Training. Make It ist ein digitales, interaktives Online-Training, welches krebskranke Patientinnen und Patienten auf ihrem Weg begleiten und im Umgang mit krankheitsbezogenen Belastungen unterstützen soll. Es basiert auf etablierten psychotherapeutischen Methoden aus der kognitiven Verhaltenstherapie, der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion und der Akzeptanz- und Commitmenttherapie.

„Mithilfe von Videos, Audiodateien und Übungen erlernen die Patienten Fertigkeiten und Strategien, die ihnen helfen, besser mit ihrer Krebserkrankung umzugehen“, erklärt Frau Prof. Erim, Direktorin der Psychosomatik des Universitätsklinikums Erlangen und eine der Studienleiterinnen. „Nach dem Training bitten wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, uns mitzuteilen, wie zufrieden sie mit dem Programm waren und wie hilfreich sie es fanden. Die Antworten vergleichen wir dann mit dem Empfinden vor dem Start des Programms. So wird unsere Studie zeigen, ob und wie stark Betroffene tatsächlich von dem Online-Training profitiert haben.“

Ziel der Studie ist es herausfinden, ob ein eigenverantwortliches digitales Training Patientinnen und Patienten im Umgang mit einer Krebserkrankung besser hilft und eine größere Unterstützung im Rahmen der Krankheitsbewältigung ist als die übliche psychoonkologische Behandlung mit zusätzlichen Online-Informationen. Für Caterina Schug, Psychologin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Universitätsklinikum Erlangen ist die Studie von hoher klinischer Relevanz: „Zukünftig könnten eine große Patientenzahl von einem wirksamen psychoonkologischen E-Mental-Health-Ansatz nachhaltig profitieren.“ Eingeschlossen werden können Patientinnen und Patienten, die in den letzten zwölf Monaten eine Krebsdiagnose erhielten, kurativ behandelt werden (d. h. eine komplette Heilung das Behandlungsziel ist), 18-65 Jahre alt sind, und seit mindestens vier Wochen einen hohen Leidensdruck verspüren.

Weiterführende Informationen zur Studie

Die Reduct Studie wird an sieben kooperierenden Zentren (Essen, Tübingen, Erlangen, Freiburg, Mainz, München und Leipzig) durchgeführt und wird u.a. vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Die Leitung der Studie liegt neben den Universitätskliniken Essen und Tübingen auch am Universitätsklinikum Erlangen.

Den Studienleitern ist es ein großes Anliegen, den wichtigen Erfahrungsschatz von Patientinnen und Patienten über die Erkrankung und den Unterstützungsbedarf in das Projekt mit einfließen zu lassen. Deswegen wurde für die Studie ein Patientenbeirat gegründet, der die gesamte Studie begleitet.

Einen ausführlichen Überblick über Reduct bietet die Homepage der Studie.

Kontakt

Caterina Schug

reduct.so@uk-erlangen.de

09131 85 45929

Von: CCC ER-EMN